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Aufgeweckt oder RTFM
Nach einem etwas längerem Showdown zwischen mir und der Diplomarbeit und den ersten Schritten im Vollzeit-Job, ist es an der Zeit diese Chronik mal wieder aus dem Schlaf zu reissen. Was passt da besser als ein Eintrag über den tollen Telefonweckdienst im Hotel, der mich die letzten Wochen davor bewahrt hat zu spät zur Schulung zu kommen.
Im Prinizip ist es genial einfach. Telefon abnehmen, M1 und dann die 3 drücken. Danach die gewünschte Zeit im Format HHMM eingeben und schlafen. Das ist viel netter als beim Handy, denn das zeigt nach dem Einstellen der Weckzeit noch an, wie wenige Stunden man jetzt nur noch schlafen kann. Aber zurück zum Telefonweckdienst.
Montags ist Anreisetag und die Schulung beginnt eine Stunde später. Wenn man dann Sonntags die zu frühe Weckzeit eingibt, das bemerkt und korrigieren möchte, wäre der naive Ansatz, einfach nach der obigen Vorschrift die richtige Weckzeit einzugeben. Das war auch mein Ansatz und ich wurde zu früh geweckt. Das System kann sich nämlich mehrere Weckzeiten merken und weckt dann scheinbar zu allen eingegebenen Zeiten.
Mit anderen Worten: Manchmal sollte man einen Blick in die Anleitung werfen…
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Verspätungs-Ticker
Als wenn die Nerven durch die ständigen Streikdrohungen der Lokführer nicht schon blank genug liegen würden, gab sich der Durchsager heute redlich Mühe seine Kundschaft mit Spannung zu versorgen.
7:29: "Die S-Bahn in Richtung Wuppertal hat 10 Minuten Verspätung."
Mit dieser Durchsage wurde ich auf dem Bahnsteig begrüßt. Das Publikum war begeistert und wenn die Leute schon lachend den Kopf schütteln, war das nicht die erste schlechte Nachricht an diesem Morgen.
7:30 "Die S-Bahn in Richtung Dortmund hat 5 Minuten Verspätung."
Klingt unspannend und ist es auch. Als alter Bahnkunde kommen einem 5 Minuten Verspätung mittlerweile sehr pünktlich vor. Aber es geht noch weiter.
7:31: "Die S-Bahn in Richtung Wuppertal hat 15 Minuten Verspätung."
Die richtig alten Hasen fangen an zu Rechnen: Von Essen Hbf nach Steele fahren die Bahnen nach Wuppertal und die nach Dortmund über die gleiche Strecke. Laut Fahrplan kommt die Bahn nach Wuppertal 5 Minuten vor der Bahn nach Dortmund an. Also würden sie bei der aktuellen Verspätung gleichzeitig ankommen. Zu dieser Erkenntniss kam dann auch die Bahn.
7:32 "Die S-Bahn in Richtung Dortmund hat 10 Minuten Verspätung."
Die Welt ist wieder im Lot und ich komme 10 Minuten zu spät zur Arbeit.
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Unseriöse Werbung
Vor ein paar Jahren räkelte sich bei „Blohm+Voss“ in Hamburg eine attraktive Blondine namens Alice. Als Mitglied der Zielgruppe dieser Werbekampagne habe ich auch irgendwann mal rausgefunden, dass hier ein DSL-Anschluss beworben wird. Natürlich zielt diese Werbung auf niederen Instinkte in der Zielgruppe, aber mir wurde erst vor einigen Tagen bewusst, wie weit unten die Instinkte angesprochen werden.
Bei einem Elektronik-Discounter in Essen haben die verschiedenen Anbieter der Kommunikationsbranche kleine Stände im Eingangsbereich und versuchen dort neue Kundschaft zu angeln. Die Blondine ist natürlich auch dabei, aber da sie ja nicht überall auf einmal sein kann, wird sie von einem Herrn vertreten. Dieser Herr geht aber schon voll zur Sache und letztens schnappte ich folgendem Satz auf, als er einen Kunden von der Blondine überzeugen wollte:
„Da können Sie dann so richtig die Sau rauslassen!“
Die arme Alice…
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Tag der deutschen Einheit
Der heutige Tag begann etwas seltsam. Zumindest für einige Menschen, die einen anderen Lebensrhythmus haben als der typische Arbeitnehmer. Also zum Beispiel Studenten die mit der Diplomarbeit kämpfen und freiberufliche Künstlerinnen.
Der Student wollte heute einkaufen fahren. Als er das Haus verließ, fiel ihm auf, dass ja Mittwoch ist und er die Müllmänner gar nicht mitbekommen hatte. Egal, rauf aufs Fahrrad und ab zum nächsten Geld-Automaten.
Direkt neben dem Automaten befindet sich ein Drogeriemarkt. Es verwundert den Studenten schon, dass dieser Laden an einem Mittwoch zu hat und guckt auch ungläubig auf die Ladenöffnungszeiten. Aber da es sich um eine Schlecker-Filiale handelt und Schlecker eh seltsam ist, denkt er nicht weiter drüber nach. Überhaupt ist er abgelenkt, da er eine unglaublich große Spinne entdeckt, die aus dem Kettenschutz des Fahrrades herrausklettert.
Vom Geld-Automaten zum Supermarkt fällt unserem Helden dann auf, dass die Straßen seltsam leer sind. Und er erinnert sich, daß die Müllmänner nicht da waren und der Schlecker zu hatte. Und hatten die Kollegen auf der Arbeit nicht irgendwas über einen Feiertag erzählt?
Aber so nah am Supermarkt, muss man sich selbst bestrafen und noch einmal kurz das verschlossene Tor betrachten, bevor man wieder nach Hause fährt. Dort angekommen, staunt die Künstlerin nicht schlecht über den wahnsinnig schnellen Einkauf ihres Mitbewohners. Der erzählt Ihr von den fehlenden Müllmännern, geschlossenen Schlecker-Filialen und leeren Straßen…
Solche Verwirrungen betreffen aber nicht nur die oben genannten Personekreise. Als der Student eben beim Bäcker etwas Leckeres geholt hat, war da auch eine Dame mit Schlappen und unmodischem Trainingsanzug, die sich wunderte, dass es heute keine Bild-Zeitung gibt. Und eine Querstraße weiter hatte jemand die Mülltonnen rausgestellt.
So, der Student hat sich jetzt lange genug vor der grauen Theorie gedrückt und wünscht seinen Lesern einen schönen Feiertag.
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Heimatkunde
Am Dienstag unterhalten sich zwei Studentinnen über den Streik bei der Bahn. Sie sind etwas aufgebracht, dass in NRW heute nicht gestreikt wird, da sie dann doch zur Uni zu Ihrer Vorlesung müssen: „Du glaubst doch nicht im ernst, dass ich zur Uni fahre, wenn ich eine gute Ausrede (Streik) habe.“
Dann überlegen Sie, wer denn heute eventuell nicht zur Vorlesung kommen muss:
„Es wird ja nur in NRW nicht gestreikt“, sagt die eine.
„Wenn also jemand nicht aus NRW kommt, also zum Beispiel aus Münster,“ erwidert die andere, „dann braucht er heute nicht zu kommen.“
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Geschwister und Teilen
Gestern durfte ich mit einem Geschwisterpärchen zusammen in der Bahn fahren. Die beiden Mädchen waren um die 6 Jahre alt und gehörten zu drei ökologisch angehauchten Frauen, von denen eine die Mutter darstellte.
Nachdem man mir mal erklärt hat, dass Einzelkinder nicht teilen könnten und ich dummerweise ein Einzelkind bin, habe ich die Kinder gespannt beim Teilen beobachtet:
- Akt: Der Sitzplatz
Wenn sich 3 Erwachsene und 2 Kinder auf 4 Sitzplätze verteilen müssen, wird es eng. Und so kam es das ein Kind saß (K1) und eines nicht (K2). K2 hüpfte rum und machte faxen, was dazu führte, dass K1 in Tränen ausbrach weil es nicht auf stehen durfte.
Die Frauen griffen ein, und namen K1 auf den Schoß und befahlen K2 sich auf den freien Platz zu setzen. K1 wollte aber nicht auf dem Schoß, sondern wie K2 auf dem Sitz sitzen. Also weinte es wieder.
- Akt: Trinken
Nachdem endlich beide Kinder auf einem Sitz saßen, bekam K1 etwas zu trinken um die Tränendrüsen nachzufüllen. Da K2 auch trinken wollte und es nur eine Flasche gab, fing es natürlich an zu weinen. Also bekam K2 die Flasch, was umgehend zu Tränen bei K1 führte. Also wieder zu K1 mit der Flasche, damit K2 plärren kann.
Das ganze ging 5 Mal hin und her, bis beide endlich keinen Durst mehr hatten.
- Akt: Das Püppchen
Was mit einer Flasche funktioniert, geht so ähnlich auch mit einem Püppchen. 4 mal Weinen, 4 mal wechselt die Puppe ihre kleine Besitzerin.
Dann geschah ein Wunder! Nach 5 Minuten wechselseitigem Plärren, war es auch den Ökotanten zuviel und die Mutter versuchte es mit etwas autoritärer Erziehung, in dem sie das gerade weinende Kind (K2) auffordenten endlich aufzuhören und mit etwas anderem zu spielen.
- Akt: Gewalt
Die plötzliche autoritäre Stimmlage erzeugte noch mehr Tränen bei K2 und die Mutter ging wieder zu ihrer alten Strategie über, in dem sie die Puppe von K1 zu K2 beförderten. K2 hörte auf zu weinen und bedankte sich bei K1 mit einem Fußtritt. Das da natürlich K1 wieder los plärrte, erklärt sich von selbst.
- Akt: Routine
Das Püppchen wurde im Laufe der Bahnfahrt gegen einige andere Spielzeuge ausgetauscht, aber das Grundprinzip blieb erhalten:
- Jeweils ein Kind weint, weil das andere etwas hat, was es nur einmal gibt.
- Die Mutter gibt den gerade aktuellen Gegenstand an das gerade weinende Kind.
Dazwischen gab es noch ein paar Tritte und Schläge.
Abgesehen davon, dass die Mutter den jeweils begehrten Gegenstand vom nicht-weinenden zum weinenden Kind weitergab, ignorierten die 3 Erwachsenen die Kinder und unterhielten sich angeregt.
Fazit: Vielleicht ist es doch gut, dass mir ein Geschwisterlein erspart wurde…
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Mit Bacon?
Die Tage war ich endlich mal wieder beim Burger-Brater. Und wer zum Burger-Brater geht um dort etwas zu essen, der wird mit vielen Fragen konfrontiert:
- Käse?
- Bacon?
- Maxi?
- Cola?
- Ketchup?
- Mitnehmen?
Gestern hatten zwei Glatzen viel Spaß mit der Frage „Bacon?“, die sie irgendwie mit der Cola in Verbindung brachten:
Burger-Verkäufer: „Bacon?“
Glatze-1: „Zur Cola?“
Glatze-2: „Ist ja widerlich.“
Glatze-1: „Ach, wenn man sich dran gewöhnt hat.“
Na dann mal Prost! Cola mit Schinkengeschmack wäre ja mal was Neues. Erwähnenswert ist auch, dass der Burger-Verkäufer sein Touchscreen mit solcher Wucht bediente, dass die ganze Kasse wackelte.
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Von der Stange
Seit einigen Jahren werkel ich nun an jerakeen.de herum und schaffe es einfach nicht, noch weitere Funktionalitäten zu programmiere, in der Hauptsache eine vernünftige Administrations-Oberfläche. Desweiteren geht mir der Gästebuch- und Kommentar-Spam auf die Nerven. Zwar funktionieren meine Filter gut, aber mittlerweile gibt es mehr 100 Angriffe pro Tag und mir fehlt eine Möglichkeit die im Filter hängengebliebenen vernünftig und schnell zu untersuchen.
Also habe ich beschlossen meine eigenes Programm gegen eine Standardlösung auszutauschen. Dabei handelt es sich um WordPress, welches ab sofort auf merkseite.de seinen dienst versehen wird. Die Administration ist auf jeden Fall ein Kinderspiel, nur der Import meiner Chronik gestaltete sich etwas schwierig und ich muss noch die Kommentare übertragen.
Jerakeen.de wird erstmal eingefroren und es wird hier eine zeitlang keine Neuigkeiten mehr geben. Alle Abonomenten des RSS-Feeds sollten die folgende Adresse in ihre RSS-Reader eintragen: http://www.merkseite.de/?feed=rss2
Mal schaun, vielleicht gibt es ja jetzt wieder öfter neue Inhalte… 😎
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Schmalhirn erklärt Widescreen
Als ich mir die Tage mal die Auswahl an TFT-Monitoren bei einem Elektronik-Discounter anschaute, durfte ich folgendes Beratungsgespräch belauschen.
Ein Mann schaute sich mit seiner Tochter ebenfalls die Monitore an. Töchterlein wollte so einen hübschen breiten Monitor haben und Papa geht zu einem Verkäufer:
„Kann den Windows XP mit dem breiten Monitor umgehen?“, fragte er den Verkäufer.
„Nur wenn Sie Filme schauen, bei Word und allen anderen Programmen bleiben links und rechts schwarze Balken.“, lautet die prompte Antwort. Und um es noch einmal klar zu machen setzt er noch nach: „So ein Monitor macht mit Windows XP keinen Sinn, das nutzt den Schirm nicht aus.“
Der Vater will der Tochter zu liebe wohl nicht aufgeben und fragt: „Aber mit Windows Vista geht es dann, oder?“
„Ja“, antwortet der Verkäufer, „Vista hat dann diesen Balken mit der Uhr an der Seite und nutzt den Schirm damit aus!“
Das war der Punkt an dem ich die Hände über dem Kopf zusammenschlug und kopfschüttelnd aus dem Laden rannte. Vermutlich hätte ich mich einmischen und erwähnen sollen, dass es vielleicht an der Grafikkarte und deren Treibern liegen könnte, aber ich hatte keinen Nerv mich nicht mit dem Verkaufspersonal anzulegen.
Die schönste Aussage war ja die am Anfang: Bei Filmen kann XP den breiten Monitor ausnutzen, aber nicht mit Word…
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Bewusstloser Quizmaster
Gerade las jemand in der Bahn die Fragen eines Quizspiels und die möglichen Antworten vor und versuchte sich dann mit der Lösung. Hier kommt mein Favorit:
„Wo sitzt das Bewusstsein? Gehirn, Bauch oder Herz?“, las der Quizmaster laut vor.
Nach kurzem Grübeln kam die Antwort: „Das Bewusstsein sitzt doch im Bauch, oder?“
Dann schaute er sich die Lösung an und sagte ganz erstaunt: „Im Gehirn?! Ach stimmt ja, im Bauch sind ja die Gefühle!“
Daneben hat er auch nicht gewusst, dass es „Tim Taler“ war, der sein Lachen verkauft hat. Der Quizmaster entschied sich bei dieser Frage für die Lösung „Knut“.